Bücher II

 

 

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Farben der menschlichen Natur

Bilder und Gedichte

(2021)

 

 

 

 

ISBN: 9783934991187

 

 

 

Vorwort

Die Malerin und Dichterin Helga Brunke-Sack präsentiert ihr Schaffen in Ausstellungen und, vor allem, in ihren Büchern: Mal überwiegt das gesprochene Wort, mal stehen Bilder im Vordergrund, manchmal sind die beiden Kunstformen gleichwertig. Im aktuellen Buch überwiegt die Malerei, Farben der menschlichen Natur werden anhand von 10 Bildern gezeigt, vier davon sind von kleinen Gedichten begleitet.

Helga Brunke-Sack überrascht uns immer wieder und bringt uns zum Staunen, kein Zyklus gleicht dem anderen. Zum ersten Mal tauchen hier große geometrische Figuren auf, die wir aus dem bisherigen Schaffen der Künstlerin nicht kennen. Diese geometrischen Formen ergänzt die Malerin durch fast orientalische, filigrane Ornamente, manchmal durch menschliche Figuren.

Auch die Farbpalette ist anders als im früheren Schaffen Brunke-Sacks – und das nicht ohne Grund: In diesem Zyklus haben die Farben eine symbolische Bedeutung, sie stehen für verschiedene Aspekte des menschlichen Wesens. Schon vor Jahren, während des Studiums an der Tübinger Universität, hat sich die Künstlerin mit der Farbenlehre und mit der Symbolik in der Kunst befasst. Daraus schöpft sie immer wieder, was z.B. im Buch Mein Symbolismus – Inspiriert von der Vergangenheit – umgesetzt in der Gegenwart von 2019 sichtbar wird. An den Stil des Buches Mein Symbolismus knüpft das Bild „Hoffnung“ an: eine in die Länge gezogene Figur einer Frau, dargestellt auf schwarzem Hintergrund. Die anderen Bilder im Buch weisen frische Farben auf, vor allem gelb, blau, grün und rot. Durch die Lektüre eines Buches über Hilma af Klint, eine schwedische Malerin (1862-1944), wurde Helga Brunke-Sack nämlich zu diesem Bilder-Zyklus zusätzlich geistig angeregt.

Farben der menschlichen Natur symbolisieren folgende Eigenschaften:

Gelb = das Weibliche

Blau = das Männliche

Grün = das Homophile

Rot = das Lesbische

„Und alle haben rosarote Träume“ – ergänzt die Autorin.

Und alle haben das Recht zu träumen und zu leben, egal wen sie lieben – füge ich hinzu.

Die Künstlerin zeigt die ganze Vielfalt der menschlichen Natur, die unterschiedlichen Lebensläufe, ihre Gefühle und Träume. Schade, dass in einigen Regionen der Welt noch heute dieses Recht auf die Vielfalt der menschlichen Natur nicht respektiert wird.

Der Mensch und die Natur stehen immer im Fokus des Interesses Brunke-Sacks, sowohl in der bildenden Kunst als auch in der Lyrik. Manchmal wird die Künstlerin von der Natur verzaubert, oft leidet sie mit ihr, verteidigt die Natur vor dem Einfluss des Menschen, ein andermal werden die menschlichen Gefühle zum Thema der Lyrik und der Malerei: die erfüllte und unerfüllte Liebe, die Sehnsüchte, das Leiden. Obwohl in diesem Buch der Mensch im Fokus steht, lässt die Autorin die Unterdrückung der Natur nicht aus den Augen. Erkennen kann man das z.B. auf dem Bild „Der goldene Baum“ (S. 29), hier wirken die riesigen Hochhäuser bedrohlich gegenüber dem kleinen zierlichen Bäumchen, dem wenig Platz zum Leben in der Betonwüste gelassen wurde.

Ewa Dubowik-Baradoy

Tübingen, 26. April 2021

 

1. Verführung

 

 

2. Kinderwunsch
2. Kinderwunsch

 

 

3. Unendlichkeit
3. Unendlichkeit

 

 

4. Weiblichkeit
4. Weiblichkeit

 

 

5. Weltraum
5. Weltraum

 

 

6. Liegendes Kreuz
6. Liegendes Kreuz

 

 

7. Frauenspiel
7. Frauenspiel

 

 

8. Lebensläufe
8. Lebensläufe

 

 

9. Hoffnung
9. Hoffnung

 

 

10. Der goldene Baum
10. Der goldene Baum

 

 

 

 

 

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So war’s …

Einblicke in meine Familiengeschichte

(2022)

 

 

 

 

ISBN: 9783934991194

 

 

 

 

Vorwort

Einige Erinnerungen hat Helga Brunke-Sack bereits im Buch Wohl
gibt es Stunden … poetische Erzählungen von meiner Kindheit,
Jugend und Gegenwart (Momentum 2001) aufgeschrieben. Dieses
Mal präsentiert sie größere Einblicke in die Familiengeschichte,
beschreibt ihre Wurzeln. Das vorliegende Buch basiert auf der
Mitschrift von Interviews, die die Enkeltöchter Nicola und Elena
Fries vor einiger Zeit mit der Autorin geführt haben und die unter
dem Titel Amas Wurzeln festgehalten wurden. Dem Ganzen habe
ich eine mehr erzählerische Gestalt verliehen, ohne die Geschichte
selbst zu verändern. Ein Teil der Spontaneität des live-
aufgenommenen Gesprächs, des gesprochenen Wortes, geht zwar
dadurch verloren – doch erhält das Erzählte im Buch, in dem die
Dichterin nun ihre Geschichte und Erlebnisse als gleichsam
greifbare Ich-Erzählerin vorträgt, einen stärker fesselnden
Charakter für den Leser, der durchaus beabsichtigt ist.
Helga Brunke-Sack kann auf ein sehr interessantes Leben
zurückblicken, die erzählten Geschichten, Bilder und Einblicke sind
geradezu plastisch greifbar und versetzen uns in andere Zeiten.
Immer wieder bringt mich die Autorin in Staunen darüber, was sie
als Kind in Breslau alles aufgenommen hat, wie scharf sie alles zu
beobachten vermochte und wie detailreich sie sich bis heute
erinnern kann. Von meiner Kindheit sind mir nur einzelne Bilder
und ungenaue Vorstellungen im Gedächtnis, geboren und
aufgewachsen in der Nachkriegsgeneration hatte ich allerdings
auch keine traumatischen Erlebnisse. Der Schrecken des Zweiten
Weltkrieges und die Hungersnot nach dem Krieg sind mir erspart
geblieben, es gibt allerdings Parallelen: in meiner Familien-
geschichte finden sich die Verbannung nach Sibirien und die
Zwangsumsiedlung aus Wilna, der Verlust des Vermögens.
Man kann nicht oft genug die erlittenen Kriegserlebnisse an die
Jugend weitergeben und vor den Schrecken und Folgen eines
Krieges warnen. Lehrbücher zur Geschichte vermitteln oftmals nur

Statistiken und ein allgemeines Bild des Zweiten Weltkrieges.
Einen viel tieferen Eindruck hinterlassen die Einzelschicksale –
besonders wenn sie so bildlich geschildert werden, wie es Helga
Brunke-Sack vermag.
Helga Brunke-Sack trägt das intellektuelle Potenzial und kulturelle
Gedächtnis der früheren Generationen in sich, die Tradition und
ihre gesamte Familiengeschichte haben sie geprägt. Die Wurzeln
der Autorin sind weitreichend und interessant, denn es sind nicht
irgendwelche beliebigen Wurzeln – sie reichen nämlich bis zum
schottischen und russischen Adel zurück, was die DNA-Analyse
ihrer Gene (bei Ancestry 2019) bestätigt hat. Die eigenen
Lebensstationen von Helga Brunke-Sack sind: Breslau – Wilchwitz
– Altenburg/Th. – Stuttgart – Tübingen, wo sie seit 1961 lebt.
In ihrer persönlichen Familiengeschichte spiegelt sich die
Geschichte Europas des 19. und 20. Jahrhunderts wider:
Vertreibung, Enteignung, Ausraubung, Entwurzelung …, deshalb ist
es so wichtig, die Erinnerungen darüber für die nächsten
Generationen aufzubewahren.
Ewa Dubowik-Baradoy
Tübingen, Januar 2022